fast halbzeit. fast 13 wochen. fast and slow...
in einer woche werden die tage schon wieder länger und hier hat der winter noch nicht einmal angefangen. es waren heute wieder 13 grad celsius und der regen erwies sich auch nicht als echter platzhirsch. die stadt ist unglaublich hektisch. viel hektischer als in den wochen zuvor. weihnachtsstress pur. bin ich die ersten wochen noch im new yorker 6-miles-per-hour-stechschritt durch manhatten geeilt (ca. 9,6 km/h), laufe ich nun absichtlich langsam durch die straßen und versuche mehr wahrzunehmen. da ist zum beispiel das gütige lächeln der ca. 70jährigen zeitungsverkäuferin, die jeden morgen ab 06:30 auf einem kleinen stuhl neben dem eingang zur subway sitzt und dort ihre zeitschriften verkauft... "good morning", oder "god bless you", ruft sie mir jedes mal zu und freue mich, den tag so beginnen zu können. dieser dame ab und zu mal einen kaffee mitzubringen, ist eine schöne gelegenheit, ihr auf meine weise guten morgen zu sagen.
90 tage new york. ich bin noch nie in meinem leben so viel zu fuß gegangen geschweige denn so oft mit der subway gefahren... ich kann mich kaum daran erinnern, wann ich das letzte mal mit der u-bahn in frankfurt gefahren bin. ich werde es mal ausprobieren. mal sehen, ob dann auch drei jugendliche breakdancer eine zwischen-zwei-stationen-show zu den klängen von james brown - sex machine abliefern (mit salti und kopfpirouetten), oder ob ein mariachi-duo den morgendlichen weg zur arbeit verkürzt. mal ganz abgesehen von den bibelpredigten (the lord, the lord, the lord...) die anderen worte zwischen den lords, habe ich nicht so gut verstanden...
mittlerweile stehe ich morgens schon um 06:00 uhr auf und fahre um 06:30 uhr mit der subway zum columbus circle. somit vermeide ich die tokioter u-bahn-verhältnisse und die morgendliche, unfreiwillige zweitdusche und kann je nach lust und laune entweder schon ein wenig vor der arbeit trainieren oder schwimmen, sauna oder dampfbad machen und anschließend frisch duschen, rasieren und föhnen. oder alles zusammen. schön, wenn ein fitnesscenter schon um 05:30 uhr seine pforten öffnet. auch das entstreßt den tag erheblich, denn es kommt hier nicht selten vor, dass man zur rush-hour 2 oder 3 subways wegen überfüllung ziehen lassen muss. mal ganz abgesehen davon, dass sich new york so früh am morgen seinen einwohnern ganz friedlich und ruhig präsentiert. dann noch eine pepermint mocha weihnachtskaffeeschokolade auf die eine hand, einen crumb cake in die andere (ja, ich darf das, denn ich habe ja schon trainiert!) und dann ab ins büro...
die ersten 90 tage sind vorbei und nun bin ich neugierig auf die zweiten... oder besser gesagt - bezogen auf meine anmerkung, dass es sich hier nun um die erste hälfte handeln würde, wurde mir sehr freundlich erklärt: "...quatsch, das ist doch das erste eintel...!". also, in diesem sinne freue ich mich auf das zweite eintel...
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