wetter geht immer - der kleine nuhjorg knigge
I'm sorry oder excuse me hört man schätzungsweise 200-300 mal pro tag ca. , nicht mit eingerechnet die anzahl der selbstartikulierten I'm sorry-repetitionen. nein, nein, nein. die leute sind hier weder bekümmert, betrübt noch traurig. sie bereuen auch nichts, bzw. zerfließen auch nicht in selbstmitleid. jemand steht im weg? auf der rolltreppe, dem gehweg, im supermarkt, oder sonstwo... sorry! und schon hüpft der blockant zur seite. so macht man sich den weg frei.
genauso wenig eignet sich für excuse me die übersetzung: "entschuldigen sie mich bitte!". excuse me entspricht im sinne der intonation eher dem rhein-mainischen rustikal was is? oder je nach situation auch mal: mach ma platz da! I'm sorry ist also der indikativ der wegräumung und excuse me der komperativ und sollte daher nicht unterschätzt werden, da sich dann schon beim beschwerenden leichter bluthochdruck eingestellt hat. der superlativ besteht aus den folgenden buchstaben (in alphabethischer reihenfolge): c.f.f.f.k.o.u. - aber den hört man hier glücklicherweise (außer unter motorisierten verkehrsteil- nehmern) so gut wie nie.
wenn man hier im land of the free jemandem eine klare und von der struktur her eher simple frage gestellt hat und als antwort ein: "I'll check that for you!" erhält, kann man - ohne zu warten - direkt weitergehen und sich solange durchfragen, bis man glaubt, die richtige antwort erhalten zu haben. I'll check that for you hört man hier durchschnittlich 10-20 prozent häufiger, als die bereits oben erwähnten pares inter pares. genau überlegt ist halb new york am checken...
darüber hinaus gibt es noch allerlei regeln, an die sich aber keiner hält. rote ampeln interessieren hier überhaupt keinen. das "don't walk", das hier früher auf den fußgängerampeln zu lesen war, wurde nicht als aufforderung zum stehen bleiben verstanden, sondern bedeutete umgangssprachlich: "run!". heute leuchtdiodet einem eine rote hand entgegen, die pedestrians rennen aber weiterhin alle bei rot über die straße. dafür stellt sich hier jeder brav und ohne zu murren in jede warteschlange.
sollten sie mal einen handwerker oder ähnliches benötigen... in der regel kommt er nicht. wenn sie glück haben, sagt er, oder seine firma - kurz vor dem eigentlichen termin - ab. allerdings: flexibilität ist gefragt. auf die nachvollziehbare frage, wann denn der fachmann kommt, erhält man hier die fachgebietsübergreifende antwort: "...zwischen 9 uhr morgens und 18 uhr abends. mehr bekommen sie aus dem call center nicht heraus! hier herrscht eben die maniana-maniana-mentalität. falls sie zu den glücklichen menschen gehören, die tatsächlich mal einen handwerksdienstleister erwischen, vergessen sie nicht ihn ausreichend zu tippen... sonst könnte es gut sein, dass sie sich beim nächsten mal das sachbuch: "heimwerker in 14 tagen" zu legen müssen.
zu guter letzt: auch nach 4 monaten ertappe ich mich dabei - wenn auch sehr selten - die frage: "...how are you?", ehrlich zu beantworten... es interessiert nur keinen. antworten sie einfach mit: "...oh, boy... it's so damn hot outside (je nach jahreszeit bitte durch: cold, rainy, windy, humid etc. ersetzen). das geht immer und die new yorker lieben den small talk über das wetter. einfach mal ausprobieren.

nichts für veggies... burger mit zwiebeln und schweizerkäse...



ja und gegen einen zusätzlichen obulus kann man sich auch mal selbst elektrifizieren...







ich ging ihm nach und stand plötzlich mitten in einer küche mit leicht angeschwitzten südamerikanischen köchen und hilfskräften, die alle hektisch um den herd liefen...
es ging noch einmal nach links um die ecke und ich hörte le maître du repas sagen: "...or would you rather like to have your dinner down here?".
die entscheidung fiel mir nicht schwer. das mexikanische restaurant präsentierte sich in gedimmten licht und mit kerzenschein. südamerikanische musik klang unaufdringlich durch den raum. dunkle massive holztische auf dunklem holzboden und bruchsteinmauerwerk verliehen dem raum etwas katakombiges, weinkelleriges. der laden war proppevoll und jamiroquai setzte mich mitten hinein ins leben. links von mir saßen vier desperate housewifes und rechts von mir, viel interessanter, ein offensichtliches blinddate. sie war richtig schnuckelig, aber adonis little war eine kleine spaß- und sprachbremse. blondie redete ununterbrochen und versuchte damit sein schweigen zu kompensieren, aber el krawatto war nicht zu erweichen. hier könnte ein pre-date-check eventuell nicht schaden. ist ja vielleicht sogar eine marktlücke...
nach ca. einer stunde sieht die eisplatte wie geleckt aus. danach geht es auf allen vieren - mit leichter magenverstimmung - in die spielzeugabteilungen. hier gibt es alles, was das infantil-juvenile herz begehrt. stofftiere in allen größenvarianten. wer möchte, kann das handliche 1:1 modell des eiszeit-mammuts erwerben. zum mitnahmepreis von nur $ 12.000,--. quasi geschenkt. im untergeschoß gibt es alles für die krabbelbrigade und im dritten stock gibt es die maximalauswahl für bastler, puzzler, sammler, verspielte und monopolysüchtige. disney-monopoly, simpsons-monopoly, new york-monopoly, sesamstrassen-monopoly, nintendo-monoploy, baseball-monopoly, u.s.w. ca. 50 varianten des spieleklassikers sind hier erhältlich. darüberhinaus: puppenhäuser, utensilien für die kleinen copperfields und alles über herr der ringe, harry potter und star wars. get lost in your dreams. just be! 






...the naked cowboy!




