the cooltour goes on - tosca in der met

dienstag, 07.11. - rechtzeitig zur beginnenden saisonalen depression, begab ich mich - im feinen zwirn (ja, ja, der konfirmationsanzug muss ja auch mal wieder getragen werden) und begleitung! - in die mutter aller opernhäuser. in die metropolitan opera - kurz met. nicht zu verwechseln mit dem germanischen honigwein mit drei buchstaben, senkrecht... so ein pech, da haben sich die kreuzworträtsler etwas zu früh gefreut...

www.metoperafamily.org/metopera/

- between west 62nd und 65th streets and columbus and amsterdam avenues -

herbstliche stimmung, herabfallendes laub, grauer himmel, november rain und daylight saving, midterm election... schwere kost für die seele. ich hatte lust auf etwas leichtes, musisches, verliebtes und unkompliziertes... da kam mir doch tosca von puccini gerade recht. krieg, intrigen, eifersucht, mord, exekution und zum schluss ein freitod... tja, man sollte das programmheft eben vorher lesen... glücklicherweise hatte ich eine klinikpackung prozac (ein beliebtes antidepressivum hier in den u.s.a.) in der jackentasche.

zum inhalt:

im zentrum der oper stehen drei menschen im politischen geschehen zwischen absolutismus und revolutionärem aufbegehren: die gefeierte sängerin floria tosca, der arrivierte maler mario cavaradossi und scarpia, der chef der polizei, ein jeder rücksichtslos im glauben an die eigene sache, sei das nun die kunst, die liebe oder die politik. diese drei starken charaktere prallen in tosca aufeinander, in einer geschichte, die unweigerlich mit dem tod enden muss: im mord, in der exekution, im selbstmord. auslöser des tragischen geschehens ist die eifersucht. eine emotion, die – als politische waffe eingesetzt – in puccinis oper ihre zerstörerische kraft umso gnadenloser entfaltet.

was soll ich sagen... die met ist überwältigend. hier wird akkustik neu definiert. die instrumente werden in feinsten nuancen wiedergegeben. ein perfektes klangbild. aufwendigste bühnenbilder und hervorragende darsteller (jose cura in der rolle des cavaradossi war fantastisch). es war ein dreistündiger augen- und ohrenschmaus. die oper wurde in italienisch vorgetragen und parallel dazu wurden englische untertitel auf kleinen displays angezeigt. ich war hin und weg. ein absolutes must see. herrlich. ich höre jetzt auf mit schwärmen. selber kommen und reinschauen.

a mi amigo javi, le impressiono mucho tambien...

...und anschliessend ging's ins pj clarkes (915 3rd avenue)... hamburger essen... mealtime!