hook me up and hugs for free...
sonntag, 07.11. - cavaradossi... hingerichtet. scarpia... durch tosca erdolcht. die schöne sängerin selbst über die burgzinnen in den freitod gehüpft und ihrem mario gefolgt... die protagonisten der oper waren also nicht mehr und so lief ich hinaus in den schirmlosen nieselregen...
am strassenrand der amsterdam avenue wartete ich auf ein taxi. aber es kam keins. meine klinikpackung drops war bereits leer.
stattdessen kam ein obdachloser direkt auf mich zu. das ist an sich nichts aussergewöhnliches. progressives street-inkasso wird hier ja täglich ausgeübt und mit der zeit bekommt man eine gewisse routine im umgang mit den spontanspendenanfragen. der homeless war so ca. mitte 50 und war den umständen entsprechend gekleidet. der nieselregen unterstützte meine olfaktorische wahrnehmung merklich. als er unmittelbar vor mir stand, roch es nun schon ein wenig muffigfeuchthundig. er sah mich an und lächelte mir - mit nicht mehr ganz vollzählig angetretenen zähnen - breit (sozusagen) entgegen.
"...man, you've got a nice warm coat!", sprach es aus ihm heraus gefolgt von einem: "...can you hook me up, please...?". da mit zunehmenden alter auch die hörleistung nachlässt, habe ich nicht "...hook me up, please", sondern "...hug me, please...!" verstanden. klingt ähnlich, meint aber nicht das gleiche. er wollte kohle und ich dachte, das ihm kalt sei und er mal von mir geknuddelt werden wollte...
ich war wohl noch irgendwie in prozac-laune, dachte mir: "was soll's...", nahm ihn in den arm und drückte ihn so richtig herzlich. als ich ihn wieder losließ, starrte er mich regungslos an, und sagte nach einer kurzen weile: "...man, that felt nice!". ich war gerade im begriff mich so richtig nächstenliebevoll zu fühlen und erfreute mich über meine schmuseattacke, als er mir schon seine geöffnete rechte hand entgegenstreckte, um mich wieder monetär anzubaggern...
da war ich wieder im hier und jetzt, zog einen dollar aus der tasche und gab ihn ihm. den hugs-for-free-aktivisten, der hier vor jahren im centralpark free-hugs - also kostenlose umarmungen - verteilt hat, haben sie mittlerweile in china wegen des gleichen deliktes vor ein paar tagen festgenommen. er hätte unerlaubterweise die chinesen damit verunsichert und verschreckt - www.spiegel.de/panorama/0,1518,446729,00.html - "polizei buchtet knuddel-aktivisten ein" - (spiegel online, 06.11.06)
offensichtlich will keiner mehr in den arm genommen werden.
umsonst schon gar nicht...
am strassenrand der amsterdam avenue wartete ich auf ein taxi. aber es kam keins. meine klinikpackung drops war bereits leer.
stattdessen kam ein obdachloser direkt auf mich zu. das ist an sich nichts aussergewöhnliches. progressives street-inkasso wird hier ja täglich ausgeübt und mit der zeit bekommt man eine gewisse routine im umgang mit den spontanspendenanfragen. der homeless war so ca. mitte 50 und war den umständen entsprechend gekleidet. der nieselregen unterstützte meine olfaktorische wahrnehmung merklich. als er unmittelbar vor mir stand, roch es nun schon ein wenig muffigfeuchthundig. er sah mich an und lächelte mir - mit nicht mehr ganz vollzählig angetretenen zähnen - breit (sozusagen) entgegen.
"...man, you've got a nice warm coat!", sprach es aus ihm heraus gefolgt von einem: "...can you hook me up, please...?". da mit zunehmenden alter auch die hörleistung nachlässt, habe ich nicht "...hook me up, please", sondern "...hug me, please...!" verstanden. klingt ähnlich, meint aber nicht das gleiche. er wollte kohle und ich dachte, das ihm kalt sei und er mal von mir geknuddelt werden wollte...
ich war wohl noch irgendwie in prozac-laune, dachte mir: "was soll's...", nahm ihn in den arm und drückte ihn so richtig herzlich. als ich ihn wieder losließ, starrte er mich regungslos an, und sagte nach einer kurzen weile: "...man, that felt nice!". ich war gerade im begriff mich so richtig nächstenliebevoll zu fühlen und erfreute mich über meine schmuseattacke, als er mir schon seine geöffnete rechte hand entgegenstreckte, um mich wieder monetär anzubaggern...
da war ich wieder im hier und jetzt, zog einen dollar aus der tasche und gab ihn ihm. den hugs-for-free-aktivisten, der hier vor jahren im centralpark free-hugs - also kostenlose umarmungen - verteilt hat, haben sie mittlerweile in china wegen des gleichen deliktes vor ein paar tagen festgenommen. er hätte unerlaubterweise die chinesen damit verunsichert und verschreckt - www.spiegel.de/panorama/0,1518,446729,00.html - "polizei buchtet knuddel-aktivisten ein" - (spiegel online, 06.11.06)
offensichtlich will keiner mehr in den arm genommen werden.
umsonst schon gar nicht...
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