Wednesday, November 15, 2006

...a short story... thanks for smiling

mittwoch, 15.11. - auch in der kurzen zeit meines aufenthaltes in der stadt, die nach james, duke of york benannt wurde...

james, duke of york

- der herzog von york wurde 1664 durch könig charles von england, nach der unblutigen kapitulation der niederländer (federführend durch peter stuyvesant) eingesetzt -

peter stuyvesant

...habe ich mir bereits vertraute wege geschaffen. warum in die ferne schweifen - sieh, das gute liegt so nah... oder so ähnlich.

ich wollte heute einmal wieder neue wege beschreiten und war neugierig, was mich dort wohl erwarten würde. ich lief zur subway in der 145ten und beschloss die erste untergrundbahn zu nehmen, die kommen würde. es war ein "b"-train, ein local stop train. diese züge halten an jeder station. express trains überspringen mehrere local stops. ob es sich um einen express train oder local train handelt, teilt einem der zugführer via mittelalterlicher sprechanlage mit. man muss schon sehr genau zuhören, wenn es aus dem lautsprecher der subway scheppert und quakt. es gibt hier nämlich keinen festgelegten plan und durch die umbauarbeiten des gesamten subwaysystems, werden express trains mal plötzlich zu local trains ernannt und umgekehrt. am besten man versucht am anfang erst gar nicht, den zugführer und dessen blechdosensprachqualität zu verstehen (...nein, sie haben keinen hörsturz, das klingt immer so!) mal ganz abgesehen davon, dass einigen zugführern stinklangweilig ist und sie unmotiviert anfangen geschichten zu erzählen. man fragt einfach einen einheimischen, nicht schlafenden und nicht walkmenhörenden fahrgast: "...is that local or express?". meistens bekommt man die richtige anwort. nach ein paar wochen allerdings lichtet sich der sprachdschungel und man freut sich richtig, wenn man mal ein paar brocken verstanden hat.

nach 5 stops war schon schluss, denn ich stieg einfach aus. 103rd street, etwa in der höhe, wo der central park north beginnt. da ich aber keine suizidalen tendenzen habe, lief ich nach westen richtung broadway und nicht durch den park... das gänsehauten stellte sich trotzdem ein. ich lief entlang der wohnblocksiedlungen der columbus und amsterdam avenues... das war schon etwas düster... kleinhirn an grosshirn: "...adrenalin ausschütten, aber hop, hop!". déjà vu! ich zog das schritttempo etwas an und war nicht unfroh, als ich den erleuchteten broadway in sichtweite vor mir hatte. eine hürde musste ich allerdings noch nehmen. die war ca. 1,90 m gross, behaart, undergroundig gekleidet und hatte die letzten waschgänge offensichtlich ohne wasser durchgeführt. die tatsache, dass der aufrechtgehende zweibeiner wie ein rohrspatz vor sich hin schimpfte, liess meinen muskeltonus automatisch in die höhe schnellen. das rohrspatzen wurde lauter und es kam immer näher. angriff ist die beste verteidigung. als wir auf augenhöhe waren, lächelte ich ihn einfach an... er hörte sofort auf zu meckern, blieb kurz stehen und sah mich musternd an. danach senkte er seinen blick, nahm seinen gang wieder auf und als er drei, vier schritte weitergegangen war, rief er in die dunkle abendluft: "...thank you for smiling...!".

danach verschaffte er seinem persönlichen götz von berlichingen wieder luft und belautklagte die nacht.

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