Saturday, September 30, 2006

buy one - get one free - are you married?

samstag, 30.09. eigentlich ist es hier in manhatten ja voellig egal, wann man einkaufen geht, die meisten geschaefte haben ohnehin bis 22 uhr oder sogar bis mitternacht geoeffnet - mal ganz abgesehen von den 24/7 supermaerkten, drogerien und restaurants. aber irgendwie fuehlte ich mich an deutschland erinnert und zog los. ich musste diverse dinge fuer unser office besorgen, schlenderte downtown und wollte einen "staples" pluendern (ja, die gibt es hier auch!).

ich war in der 6.198 km entfernten heimat ohnehin schon durch das: "ich-bin-doch-nicht-geil-und-geiz-ist-bloed"-zeitalter gegangen, doch das "progressive sales" der new yorker, stellt das: "mer-habbets-nett-vom-ausgebbe - mer-habbets-vom-behalde!" komplett in den schatten...

und wer jetzt schon an dieser stelle denkt: "spar dich reich", hat das portemonnaie (nach neuer rechtschreibung - ich mag es kaum schreiben - wird das jetzt portmonee geschrieben!) zu frueh gezueckt. hier kann man sich - mit etwas glueck - auch voellig zahlungsmittellos durchhamstern. man muss nur lange genug die strassen auf und ab gehen, oder in cafes sitzen (bleiben) und schon wird man freundlich auf's haus eingeladen. schokolade, smoothies, kaffee, kuchen, icecream... immer wenn irgendwo ein neuer laden eroeffnet, bzw. ein neues produkt eingefuehrt wird, gibt es eine probeversion fuer das sparmaeulchen.

nun gut, im staples musste ich leider feststellen, dass dies nicht fuer bueroartikel gilt. voll bepackt lief ich wieder richtung uptown und da hier wirklich alle freundlich sind, gruesste ich alle mit einem fahrradlenkerbreiten laecheln zurueck. das obligatorische: "how are ya?", oder das etwas kuerzere: "hi!" beantworte ich mittlerweile newyorkanisch mit: "hey, what's going on?". nicht das einer von uns beiden stehen bleiben und ernsthaft die gestellten fragen beantworten wuerde, das bedeutet hier einfach "hallo". nicht mehr und nicht weniger und so zieht jeder seiner wege. man ist sich hier so unbeschreiblich physisch nah und doch ist jeder fuer sich alleine.

so bog ich - mit dem automatisierten grinsgruess-reflex - in die 56te, richtung columbus circle ein. da stand sie ploetzlich, mitten auf dem boardwalk und schaute mir in die augen: "haaaaaaaaiiiiiiiiiiiiii!!!!!!", hauchte sie und strahlte mich - zahnpastawerbung-kompatibel - an.

ein professional-nail-care-center: "nails refined" (22 west, 56th st., 2nd floor), hatte aktionstage und rabattierte mit den anderen geschaeften um die wette. "my name is marrrrrrrrriiiiiiiaaaaa and if you pay for the manicure, you'll get the pedicure-spa-package for free!" (beim sprechen des namens bitte darauf achten, dass das "r" ungefaehr 5 sekunden lang gerollt wird!). und maria ergaenzte: "...and the manicure for men is only naihnnaihntienaihn!". that sounds like me, dachte ich mir, liess mich nicht lange bitten und in den zweiten stock entfuehren.

und um hier mal den klassischen mediamarkt-kunden raushaengen zu lassen: ich bekam eine 1a manicure mit handmassage und nailpolish, eine triple AAA pedicure (auf einem massagesessel liegend, fussbad, peeling, eine kuehlende creme-massage fuer beine und fuesschen) und obendrauf noch eine 10 minuetige auf's-haus-chairmassage... und das, obwohl ich ihre frage: "...are you married?" mit ja beantwortet hatte.

I love new york!

Friday, September 29, 2006

zoo york - I survived 2 weeks in mannahata

29. september... heute vor 2 wochen kam ich an in vormals "new amsterdam", in manhatten oder wie es damals von ureinwohnern genannt wurde: "mannahata", die hueglige insel, oder auch kleine insel oder nur die insel. im jahre 1626 fuer 60 gulden von dem gebuertigen deutschen (mit niederlaendischen bindungen und franzoesischen wurzeln) peter minuit (daher franzoesisch ausgesprochen) von ortsansaessigen indianern erworben. umgerechnet $ 24,00 - wenn man diesen betrag damals zu 7% angelegt haette...

aber die geschichte hat uns gelehrt, das es nicht die niederlaender waren, die new york zu dem gemacht haben, was es heute ist. sonst wuerde man heute hier in NY vielleicht so sprechen:

"...new york city is de grootste stad van de verenigde staten van amerika en vormt een centrum van internationale handel, politiek, communicatie, muziek, mode en cultuur...".

es kam anders. den grundstein fuer den heutigen schmelztiegel an unterschiedlichsten kulturen, 8,1 millionen einwohnern, den ueber 500 Galerien, etwa 200 Museen und mehr als 150 Theater, haben die vorfahren von frau antje trotzdem gelegt.

der welcome-to-new-york-kultur-schock ist verdaut. ich habe bereits meinen supermarkt (wholefoods - broadway between 58th & 60th streets - im warner center - die mutter aller bio-supermaerkte, der groesste in new york), meinen laundry service, meine reinigung, meinen mr. shoe shine und laufe bereits ziemlich sicher und non-touristisch (ohne stadtplan) durch die stadt der staedte. das schafft vertrautheit und nimmt einem das fremdeln. hinzu kommt die unbeschreibliche hoeflichkeit und hilfsbereitschaft nahezu aller, die einem hier begegnen.


zur feier des tages (besser gesagt: der letzten tage), goennte ich mir einen besuch in der bar des mandarin oriental hotel (80 columbus circle at 60th street) und genoss die unglaubliche aussicht bei einem leckeren glas rioja (das dazu nach-bacon-riechende-nuesse gereicht wurden, verwirrte mich anfaenglich - ich liess sie trotzdem stehen...).

und: cui honorem, honorem... kaufte ich noch lecker bei wholefoods ein: linguine mit cocktailtomaten, frischem basilikum und bueffelmozzarella in einer warmen balsamico-vinaigrette. kueche, ich komme. dazu gibt's diana krall: from this moment on.

bon appétit!

Thursday, September 28, 2006

mit sich und der welt zufrieden – w. spencer

music, music, music.
new york is music - music that's new york.

egal, wo man sich gerade aufhaelt, man wird hier 360 grad beschallt. ununterbrochen. in den vielfaeltigsten formen. in supermaerkten und in kaufhaeuser ist die dauerberieselung noch relativ dezent und ertraeglich. ohrenbetaeubender wird es dagegen in den young fashion modelaeden oder in hippen places. da hat die musik fast schon club lautstaerke.

man moechte bedient werden? also schreit man die verkaeuferin oder die bedienung an.
die lautstaerke waere jetzt kein problem, man weiss ja, was man eben gefragt hat (gesetzt den fall, das permasingende und herumhopsende gegenueber hat die frage ueberhaupt verstanden bzw. davon notiz genommen).

ja, und? was erhalte ich als antwort: “…whatssat?” - “…sayitagain!” - “…sorry?” - “…i didn’t get that!”. say it again, sam.

hinzu kommen unzaehlige clubs, musicals und konzertveranstaltungen.

in der subway hat fast die haelfte der anwesenden knoepfchen im ohr und die knopflosen passivlauschen mit. die ganz entrueckten unter den audiophilen singen oder rappen vor sich hin.
und die 70 kilo schweren ghettoblaster (modell: u need three to carry me!) meiner nachbarn in harlem sind ohnehin auf R&B-dauerbetrieb gestellt.

und es gibt w. spencer.

auf dem weg nach new jersey traf ich ihn. er sass mit seinem keyboard und seiner mini-gesangsanlage in der penn-station (34te, ecke 8te west - am madison square garden) und bot den anwesenden eine 8 minuetige one-song-performance. er entlockte seinem keyboard einen lambada-rhythmus und blueste dazu die folgenden zeilen: "...maah laihf iss aah stohriebuckstorieh, jessidtiss, jessidtiss...". zwischen den beiden "yes it is, yes it is" lachte er immer zu sich selbst.



gespannt wartete ich auf die aufloesung. seine story. die strophen, die bridge... ich wartete vergebens. er hatte bereits alles gesagt und wer es beim ersten mal noch nicht verstanden hatte, bekam noch ungefaehr 30 mal die moeglichkeit, die tiefe und ernsthaftigkeit seiner aussage zu fuehlen. "my life is a storybook story, yes it is, yes it is". there is nothing left to say.

ich legte ihm noch einen greenback in den keyboardkoffer und liess mich von der subway schlucken. sometimes life is simple.



und das geilste an new york?!



hochglanzpolierte schuhe! keep on shining...

low fat, trans fat, low cholesterol - nein, ich habe nicht abgenommen!

Donnerstag, 28.09. die webcam werde ich wieder abbauen... ich habe jetzt bereits von mehreren vernehmen muessen, dass ich sehr mitgenommen aussehe. "hast du abgenommen? und wieso hast du einen drei tage bart? schlaefst du schlecht? sag mal, isst du genug?"

soviel zum thema bildqualitaet und bildaufloesung einer webcam via internet. alle fragen kann ich mit "nein" beantworten (das bild habe ich vor 30 minuten aufgenommen...).



ich mache mir jeden morgen eine kanne mit herrlich duftendem darjeeling mit milch (tea in first), dazu gibt es eine grossejungsschuessel voll "cheerios" - nomen est omen - und zwischendurch mal ein sandwich oder ein smoothie (so eine art milkshake ohne milch - mit frischen fruechten und anderen leckeren ingredientien) auf die hand, oder etwas von den ca. 24.000 restaurants hier in new york. man hat hier die qual der wahl. man wird sogar auf der strasse freundlich angekobert. die jungs und maedels stehen mit den speisekarten in der hand auf dem boardwalk und bieten ihre ware wohlfeil an. es gibt tatsaechlich welche, die sich ueberreden lassen. abends suche ich mir entweder ein kleines, suesses restaurant, oder mache einen auf jamie oliver. die supermaerkte hier erzeugen bei mir allerdings noch eine massive reizueberflutung. ich halte mich zwar zum teil 20 minuten und laenger darin auf, gehe dann aber lediglich mit einer flasche milch (oder so) wieder raus.

die angesagten in-viertel wie eastvillage, soho, greenwich und auch der meatpacking district muessen von mir erst noch kartographiert werden.

Tuesday, September 26, 2006

lecker essen in new york - dine and wine allein

26. september. heute hatte ich endlich einmal zeit, meinen welcome-gutschein im fitnesscenter www.equinoxfitness.com einzuloesen. ein one-on-one gutschein. ich kam in den genuss eines personal trainers! wow! das fuehlt sich wichtig an. da geht man gleich ganz anders durch das studio. fuer 2 stunden hatte ich nun also betreutes training. "would you like it rather relaxed or a little harder?". die antwort erspare ich meinen lesern und leserinnen.

also erst einmal 15 minuten auf den "versaclimber". "how does that feel?". mit latenter new york attituede antwortete ich: "that feels great!". danach hat er mir dehnuebungen gezeigt und mich tatkraeftig unterstuetzt (susanne, du fehlst mir!). als er mir dann schmeichelte: "man, you are in good shape.", vergass ich wohl, dass ich mich bereits in der 5ten dekade meines lebens befand und nicht mehr der taufrischeste war. "how bout some push-ups and pull-ups?". klar, dachte ich mir. liegestuetzen und klimmzuege waren ohnehin meine lieblings-workouts. aber leider nicht in dem von ihm vorgeschlagenen ablauf:

1. aus dem stand in die breitbeinige liegestuetze springen

2. zwei liegestuetze

3. aus der liegestuetzstellung in die hocke springen

4. aus der hocke an eine 2,50 m hohe klimmzugstange springen

5. zwei klimmzuege - aber achtung, jetzt kommt's! - der erste klimmzug im reverse-grip, also eine hand nach innen und eine nach aussen gewandt und danach an der klimmzugstange eine 180 grad drehung! (mit einer hand an der stange) und den zweiten klimmzug in regular-grip-version durchfuehren.

6. von der stange wieder zurueck in die hocke und alles von vorne

7. das ganze 1 minute lang...


ich stand unbeeindruckt neben ihm und sagte voellig entspannt: "show me.". dann kam der auftritt von springfloh. er schaffte 20 wiederholungen in einer minute. das sah leicht aus. richtig elegant und locker. nun gut, er wog schaetzungsweise 140 amerikanische pfund (1 pound = 454 gramm). ich brachte locker 50 pfund mehr auf die waage.

ich ging also in die ausgangsstellung. er countdownte: 3-2-1-go!

schon beim ersten sprung in die liegestuetzstellung dachte ich, ich haette mir kahnbeinbrueche in beiden handgelenken zugezogen. die zwei anschliessenden liegestuetze waren ginger-like und der sprung in die hocke und danach ans reck, sahen von aussen bestimmt auch noch recht professionell aus. jetzt war klimmzug nummer eins an der reihe. o.k. im reverse-grip, 180 grad drehung und plumps... gone to earth. ja, ja, die schwerkraft. oops. peinlich. soviel zum thema: "einhaendige klimmzuege und good shape".

ich mache es kurz. irgendwie habe ich es dann doch noch hinbekommen. allerdings nicht die geforderte minute. bei jeweils 40 sekunden (und schaetzungsweise je 12 wiederholungen) waren die akkus leer. die restlichen 75 minuten schildere ich besser nicht. danach war ich rischdischfeddisch.


zur belohnung lud ich mich ins west village, ins camaje bistro
(85 mac dougal st. - bleecker & houston - www.camaje.com) ein.



ich goennte mir: seared tuna with roasted red pepper and olive tapenade und als dessert: crepes succrees with mixed berries and homemade icecream. dazu einen leckeren weisswein (chablis) und den ersten richtigen cafe au lait (nichts gegen starbucks...). na gut, zwei.

nachdem ich bezahlt hatte, musste mir der kellner beim aufstehen helfen. wenn's hinten weh tut...

my 4-2-weeks-home-office - tomatissimo

"...ziehen sie den schlauchstecker der schlauchnut durch die schlauchnutoeffnung (abb. 2) und verbinden sie die den schlauchnutstecker mit der schlauchschnutsteckerbuchse (abb. 3)...".

yeah. seit gestern steht das interims-home-office. der laptop ist konfiguriert und die programme installiert. der wlan-zugang ist registriert und das internet funktioniert einwandfrei. die webcam und das headset verrichten ihre arbeit ebenfalls fehlerlos (mal abgesehen von dem fahndungsfoto, das diese kamera von mir generiert).

den druckerscannerfaxkopierer habe ich, wie oben beschrieben, zusammengebaut und auch dieses geraet laeuft problemlos. ich habe wieder zugang zu allen email-konten und bin per skype erreichbar. den festnetz bzw. faxanschluss muesste ich in den naechsten tagen erhalten. dannistskomplett. der umzug in das eigentliche office findet am 10.10. statt. bis dahin wird geheimwerkelt.

und damit es auch schoen ordentlich aussieht, habe ich mir heute mein appartment putzen lassen. jetzt riecht es wieder schoen frisch und es sieht schon gleich etwas freundlicher aus (nein, die fenster bestehen nicht aus milchglas, sie hatten einfach etwas spezialbehandlung noetig... und ja, jetzt kann man wieder hindurchsehen...).

und zum thema: "preiswert wohnen in new york" habe ich ein nettes hinweisschild fotografiert...

gestern abend war ich im "blue note" jazz club (131. w. 3rd street - www.bluenotejazz.com ). michel camilo & tomatito duo zu gast in new york.

(happy birthday javi - die widmung ist fuer dich!).

es haette ein tolles konzert werden koennen. die beiden musiker waren ueberragend. sie praesentierten songs aus ihrem neuen album "spain again". und irgendwie hatte ich die erwartungshaltung, dass das publikum dort hingeht, um den beiden virtuosen zu lauschen... weit gefehlt. das blue note macht dem namen "tourists welcome" leider alle ehre. dieser weltberuehmte jazzclub ist - leider - mittlerweile eher ein restaurant mit cocktailbar, als ein livemusic-club (die diversen s/w-bilder an den waenden erzaehlen noch von anderen zeiten).

die visiteure sind ununterbrochen am kauen, schmatzen, schluerfen, reden und am eiswuerfel-im-glas klappern. riesige portionen steak mit smashed potatoes, sowie schon etwas nach verleihnix riechendem fisch mit saettigungsbeilage, wurden hin und her getragen. die servicekraefte liefen unentwegt durch die gegend und nahmen bestellungen entgegen, oder raeumten die leergegessenen teller wieder ab.

ich schloss meine augen und versuchte mich nur auf die musik zu konzentrieren. meine tischnachbarin gegenueber brachte meinen zustand auf den punkt: "...you are transported - aren't you?". yes, i was.

Monday, September 25, 2006

t.g.i.f. - thank god it's friday

den rest der woche nutzte ich, um administrative dinge zu eruyieren. auf empfehlung der handelskammer, traf ich mich am mittwoch mit nick anderson, computerfachmann und IT-spezialist, um mit ihm die die zukuenftige computer/telefon/kommunikation im neuen buero zu besprechen.

am abend hatte ich ein sehr informatives treffen mit einem geschaeftsmann aus new york (miss kjuhschaik sei dank). ich erfuhr einiges ueber das verhalten der new yorker, wir sprachen ueber den wohnungsmarkt, lebenshaltungskosten, die besten plaetze und lagen und den 11. september - hier erkranken zur zeit sehr viele an lungenkrebs - spaetfolgen des anschlags auf die world trade center. das entwickelt sich hier zu einem riesen thema. offensichtlich mussten die mitarbeiter(innen) des financial districts monate lang in der asbeststaub geschwaengerten luft zur arbeit gehen. angeblich gibt es schon erste "casualties"... das treffen fand auf dem rooftop eines hotels statt (55te, ecke broadway, ueber dem serafina restaurant).

auf dem dach des hotels im 14ten stock empfing mich am abend ein atemberaubendes lichtermeer-spektakel. angenehmer, unaufdringlicher jazz und leckere cocktails rundeten diesen abend ab.


am donnerstag erwarb schliesslich einen laptop bei compusa und war den den rest des tages mit der installation und ersten w-lan-gehversuchen beschaeftigt. geht doch. man muss nur muessen. so langsam beherrschte ich die komplette bandbreite new yorks - von a bis b. meine blutkoerperchen fing langsam an sich zu akklimatisieren und das zweite lager war in sichtweite. straight to the top.

am samstag war offizielle vertragsunterzeichnung fuer das neue buero. ich fuhr dazu 1 1/2 stunden mit der subway nach coney island (im sueden von brooklyn). nach dem offiziellen teil, gab es noch einen spaziergang am atlantischen ozean und ich versuchte mich als hundedompteur...


drei der fuenf french bulldogen mussten anschliessend ins sauerstoffzelt. die seeluft und die von mir neu eingefuehrte hundekarussellschleuder waren einfach zu viel fuer sie...

am sonntag gab es ein lecker spaetstueckchen im "lalo" (210 w, 83te, ecke amsterdam avenue www.cafelalo.com ). das franzoesische cafe war schauplatz fuer meg ryan und tom hanks in ihrem film: "email for you". ich machte mich ueber die kuchentheke her... oldstyle cheese cake, chocolate cheese cake, oreo cheese cake und zum schluss noch einen peanutbutter cheese cake... ulla popken kann kommen. warum mich die 4 koreanerinnen am nebentisch die ganze zeit anstarrten, konnte ich mir nicht erklaeren.

und am abend machte ich noch einen spaziergang (mit madbug-stichen!) im central park - ein entspannender seerundgang um das "jacqueline onassis reservoir". simply fascinating. new york by night.


good night.

a light in the dark - alles wird gut

dienstag, 19.09. - es geht berg auf. von den schaetzungsweise 8.000 hoehenmetern, die ich hier in den naechsten 3 monaten zuruecklegen muss, habe ich mindestens schon 45 hinter mir. no need to worry. ab 11 uhr hatte ich mehre besichtigungstermine mit unserer maklerin in downtown manhatten.

yeah!!! wir haben ein neues office-zuhause! 58te east. mittendrin. im herzen new yorks. keine lagerfeuer mehr auf offener strasse. keine brennende nachbarschaft. dafuer blick aus dem neunten stock. doorman mit rezeption. bloomingdales zur linken. 14 restaurants in steinwurfnaehe und 4 supermaerkte um die ecke. das suchen hatte sich gelohnt. ny apartment und salzburgerl greta sei dank. am 10. oktober ist richtfest. prost.

zur feier des tages testeten wir gleich den italiener nebenan. tre amici. das erste richtige essen der letzten 5 tage. yam, yam!

so gegen 15:00 uhr schlenderte ich dann auf dem broadway richtung columbus circle zur subway. "wer nicht wagt, der nicht gewinnt", sagte ich zu mir und lief gerate wohl in eine filiale der bank of america, der groessten bank der vereinigten staaten. der groessenwahsinn hatte offensichtlich schon ein wenig auf mich abgefaerbt. der sachbearbeiter fuer small-business hatte noch kundschaft und so wartete ich in der lobby auf ihn. kurze zeit spaeter kam er zu mir und ich erklaerte ihm meine schier ausweglose hamsterrad-situation und die posse mit der social security...

"no problem!", sagte er mir einfach so ins gesicht. 30 minuten spaeter hatte ich mein konto. das war die wende. das erste basislager war erreicht. die restlichen 6.500 meter waren zum greifen nahe. der berg ruft.

Saturday, September 23, 2006

an american in america - sit and wait

montag, 18.09. - der jetlag hatte sich verabschiedet. die fuesschen hielten sich dolent zurueck und die koffer lagen nun zumindest schon mal geoeffnet auf dem fussboden. ich hatte mir am vorabend noch einen entspannenden saunagang im fitness-studio gegoennt und meine seele ein wenig baumeln lassen (das in den evening news der aufmacher ein sexskandel in meinem neuen auserwaehlten fitness-studio war - maenner im dampfbad! - ignorierte ich einfach). oral office in new york.

das mit dem kaffee lies ich sein und machte mir stattdessen einen darjeeling.

heute hatte ich grosses vor. ich musste mir eine social security number zuteilen lassen. die german american chamber of commerce hatte mir dazu alles perfekt vorbereitet. addressen der verschiedenen anlaufstellen, ausgedruckte formulare und eine liste dessen, was ich alles mitnehmen musste (pass, geburtsurkunde, fuehrerschein).



ich machte mich auf den weg in den financial district (im sueden manhattens - also ca. 140 blocks!) nahm aber aufgrund der rekonvaleszenz meiner fuesse dann doch die subway. an der 42ten musste ich in den m1-bus umsteigen. dank der nach wie vor andauernden UN-vollversammlung verbrachte ich fast 1 1/2 stunden im bus im stau (mit schmerzfreien fuessen eigentlich ein strammer 35 minuten gehweg). insofern kam ich nicht wie vorher geplant um 08:00 im federal plaza an, sondern erst eine stunde spaeter. das hatte zur folge, dass bereits ca. 50 personen vor mir da waren und ich mich mit meiner A76 nummer wohl auf etwas wartezeit einstellen musste. gluecklicherweise wurde bereits die nummer A32 aufgerufen...

eigentlich wollte ich ein buch lesen, doch der warteraum der schalterhalle bot beste unterhaltung. ein endfuenfziger multikultureller (unerratbare mischung aus inder, amerikaner und/oder suedamerikaner) stand ploetzlich auf und schrie - ungelogen - 3 stunden lang seinen frust ueber die amerikanische regierung, seine rente und sein leben ins rund. ununterbrochen. ohne punkt und komma. erstaunlicherweise war ich der einzige der ihm zu hoerte. die anderen interessierten sich nicht einen moment lang fuer seine performance. selbst der security guard am eingang kuemmerte sich lieber um seine klinikpackung: "grand iced lemon cake". der bruellaffe wurde stattdessen immer lauter und aggressiver. ich haette ihm gerne noch laenger zugehoert, aber er wechselte unerwartet ins spanische. was der one-man-show allerdings noch mehr nachdruck verlieh. es interessierte nach wie vor niemanden. die haelfte der noch anwesenden war bereits eingeschlafen.

nach insgesamt 5 stunden war es dann so weit: "A76 window no. 2 please!". ich schnappte meine unterlagen und ging frohen mutes (mit leichter einschlafneigung meines hinterteils) zum schalter 2.

"...your passport please!", behoerdete die wenig freundlich dreinblickende dame hinter der glaswand. yep, dachte ich mir und schob ihn durch den schlitz unterhalb der trennscheibe. "...what is your second proof of identity, sir?", vernahm ich aus dem kuechenradio aehnlichen lautsprecher und - wieder bestens vorbereitet - gab ich ihr meine beglaubigte us-geburtsurkunde. sie studierte beides ausfuehrlich und tippte ziehmlich lange auf der tastatur ihres pc's. "...sorry, i can't find your social security number in the system...!", herzte buerokratia mir zu. "...of course you can't find it ("sweetheart" dachte ich mir...)... that's why i'm here for...! i dont have one..."...

ich koennte diesen dialog noch endlos fortfuehren. er dauerte knapp 20 minuten. um es kurz zu machen. mein pass, meine geburtsurkunde, mein fuehrerschein und auch kredit/bankkarten waren frau thyssenkrupp nicht genug. um eine social security number zu bekommen (anmerkung der redaktion: herr gerding IST gebuertiger amerikaner!) muss ich nun meine grundschul- und gymnasialzeitzeugnisse vorweisen. erst dann darf ich wieder bei lady coldstone aufschlagen. mal ganz angesehen davon, dass das pro cedere - ohne zeugnissbeweispflicht - 2-3 monate dauern soll.

es war mittlerweile halb drei am nachmittag. ich verliess gerade ein wenig veramtschimmelt das federal plaza, als mein handy klingelte. es war meine sachbearbeiterin der jp morgan chase bank. es taete ihr sehr leid, aber sie koennte mein konto leider nicht eroeffnen. dafuer wuerde sie meine social security nummer benoetigen... das schicksal meinte es nicht wirklich gut mit mir.

ich rief bei unserer rechtsberatung in manhatten an schilderte meine unerwartete situation.
schon wenig spaeter bekam ich einen rueckruf: "...alles geklaert, herr gerding. sie haben morgen frueh um 08:30 einen termin bei der city bank. die wissen bescheid. die eroeffnen ihnen ein konto...".

ich spare mir ausschweifungen zum ablauf des treffens bei der citybank am naechsten tag. die zweite frage des sehr freundlichen sachbearbeiter: "...ohhhhkaaaayyyy, sooooeeeer... nau ai nied juhr sohschell sekuhrritie namber...!". ich stand auf und ging.

day three - hangin out

sonntag, 17.09. - die nacht war ein alptraum. noch nie hatte ich solche schmerzen an den fuessen. am schlimmsten erwischte es meinen kleinen zeh am rechten fuss. weder antiseptische pads noch wundheilsalbe verschafften ihm linderung. ich lief - besser gesagt: hinkte - durch meine wohnung und ueberlegte, wie ich den wundschmerz lindern konnte. als ich schliesslich vor meinem 7 kubikmeter kuehlschrank stand, nahm ich aus lauter verzweiflung eine gekuehlte getraenkedose heraus und schnappte mir ein zewatuch. zurueck im bett legte ich mir die dose -von oben - auf den laedierten kleinen zeh und dazwischen noch das zewa. irgendwie half diese konstruktion. wahrscheinlich aber nur deshalb, weil ich mich derart darauf konzentrieren musste mich nicht zu bewegen - um die dose auf meinem fusszeh zu balancieren - dass ich vor lauter fokussierung den schmerz nicht mehr wahrnahm. irgendwann bin ich dann eingeschlafen...


die nach wie vor unausgepackten koffer im wohnzimmer bildeten mittlerweile eine bodeninstallation "sperrmuell mit koffern auf parkett". derart inspiriert geluestete es mich nach kunst und kultur. nach einem leckeren cerialien-fruehstueck (low fat, extra fiber, whole wheat...) und einem landschulheim-wegscheide-aehnlichen-kaffee (er war zumindest farblich angelehnt...) machte ich mich auf den weg.

ich landete schliesslich - auf empfehlung! - im metropolitan museum of art am central park, 82te, east. mal abgesehen von unzaehligen dauerausstellungen, hatte am tag zuvor eine ausstellung ueber picasso, rodin, cezanne, gaugin und vollard eroeffnet. eine tolle zusammenstellung. ein beeindruckendes museum. beste ablenkung. erst recht die rooftop-ausstellung bei sommerlichen 31 grad celsius und einem leckeren cappuccino.


um meinem morbus dieter baumanniae paroli bieten zu koennen und um auch die anderen koerperteile ein wenig zu fitnessen, machte ich mich auf die suche nach einem geeigneten studio. es gibt hier zwei fitness-studio-ketten: new york sports club und equinox. letzteres sollte es werden. direkt am columbus circle. zwei express-train-stationen von harlem entfernt... und wie so vieles in den usa, fallen auch die fitness-studios etwas groesser aus!

hier kann ich mich nun in zukunft von 05:30 uhr bis nachts um 23:00 austoben (sofern ich dazu koerperlich noch in der lage bin). nach der bezahlung der aufnahmegebuehr wird mir dazu allerdings nicht allzu viel zeit bleiben... die werde ich nun wohl dazu nutzen, um mit zweit- und dritt-jobs den kredit bei der bank of america schnellstmoeglich zurueckzahlen zu koennen.


Friday, September 22, 2006

mister blister - zu fuss durch manhatten

samstag, 16. september. day 2. nach meinem lukullischen vorabend desaster, fuhr ich mit der sub nach harlem und legte mich voellig frustriert und uebermuedet ins bett und schlief sofort ein. um 04:30 uhr war meine erste nacht dann bereits zu ende. der jetlag sagte mir freundlich guten morgen. ich hatte noch nicht einmal die koffer ausgepackt. grosse lust dazu hatte ich auch jetzt noch nicht. es war noch ruhig auf der strasse und sah mir meine bleibe etwas genauer an. es fehlte irgendwie alles. soviel zum thema: furnished appartment! keine bilder an den waenden, keine gruenpflanzen, lediglich ein sofa und ein instabiler, schiefer wohnzimmertisch, ein uralt-fernseher und eine spaerliche auswahl an kuechengeraeten. von dingen wie foen, buegelbrett und buegeleisen oder gar waschmaschine mal ganz abgesehen. nicht das ich hier nicht genug arbeit mit dem aufbau einer firma haette, ich musste mich jetzt auch noch komplett neu einrichten - zumindest ein wenig komfort waere ja schon schoen.


ich inspizierte die kaffeemaschine modell "VEB bitterfeld nord". wahnsinn und das mir als kaffeegourmet. als ich meine erste kanne gekocht hatte - mit geschmacksneutralem maxell-kaffee - brrrrrrrrrrrrrr, betrachtete ich ein wenig meine koffer, konnte mich aber nicht dazu entschliessen, sie auszupacken. ich glaube, ich war mir immer noch nicht sicher, ob ich wirklich bleiben wuerde. ich machte mich fertig und beschloss einen kleinen spaziergang zu unternehmen. gluecklicherweise war heute zumindest wettertechnisch gesehen ein schoener tag. strahlend blauer himmel und so zog ich los richtung downtown.



ich lief von block zu block - also von der 145ten nach sueden - erstmal richtung centralpark north. ich ging langsam und betrachtete mir die gegend und immer das empire state building als richtungsweiser vor mir. ich schaute mir die verschiedenen laeden und leute an und versuchte nicht aufzufallen (ich hatte immer noch eine rest-paranoia vom vortag). je weiter suedlich ich kam, desto schoener wurde der anblick. so ab der 125ten (irgendwo hier hat bill clinton sein office) gab es wunderschoene haeuser zu sehen. es wurde ein gruener und die auswahl an restaurants erhoehte sich merklich. ich wurde ruhiger.

nach gut einer stunde war ich am central park angelangt. ich war ploetzlich umgeben von tausenden von joggern, bikern und skatern. wie ich spaeter erfuhr, waren dies teilnehmer einer laufveranstaltung. ich betrachtete mir die teilnehmer, waehrend diese an mir vorbei huschten. lauter schwitzende lemminge. going round in circle.

der park ist unglaublich gross und bewaldet, hat herrliche seen und suesse, lauschige plaetze. ich schlenderte kreuz und quer durch die gegend und verbrachte fast zwei stunden mit meiner parksightseeing. ich war am suedlichen teil des parks angelangt. am columbus circle. eben noch herrliches gruen und fast kontemplative stille -stand ich nun mitten im leben. 59te, ecke 8te (central park avenue). tiefblauer himmel und funkelnde hochhaeuser. unzaehlige yellow cabs und ebenso viele fussgaenger. es war mittlerweile 09:00 uhr und es war early morning rushhour.


ich lief touristisch mit dem naeschen nach oben durch die haeuserschluchten und war schon sehr beeindruckt. bei sonnenschein und angenehmen 22 grad celsius fuehlte sich new york nun schon etwas anders an. ich lief kreuz und quer durch die verschiedenen blocks. avenue of the americas. fifth avenue. broadway. timesquare. lexington. lafayette. ein gebaeude eindrucksvoller, als das vorherige. zum teil gigantomanie. eine unglaubliche diskrepanz zwischen arm und reich. klischee. ich lief am empire state building vorbei, am chrysler building, rockefeller center, durch die grand central station, die canal street ins chinese quarter und durch little italy. dort wurde gerade das st. gennaro fest gefeiert und es war fast kein durchkommen. unzaehlige staende und kleine, schnuckelige restaurants. genau. das war doch was. ich bekam bzw. hatte richtig hunger.


ich ging zu einer der unzaehligen garkuechen und goennte mir eine riesen portion fried rice with vegetables... mmmmmhhhhhhleeeeeckeeeeeerrrrrr... schnurrrrrrrrrr. dazu noch einen leckere vanilla latte grande von starbucks. so frisch gestaerkt ging es weiter richtung sueden - zum ground-zero.

ich war mittlerweile 6 stunden unterwegs und hatte bereits schaetzungsweise 150 blocks in den knochen. und nicht nur das morsche skelett meldete sich zu wort, nein, viel schlimmer waren meine zarten fuesschen... alarmstufe rot. sozusagen. und als aszendentische waage hatte ich mir zeitgleich links und rechts eine blase gelaufen. ground zero erschien unerreichbar. zumindest zu fuss. no pain no gain. ich biss die zaehne zusammen und marschierte weiter. aufgrund der schonhaltung fingen jetzt die unter- und oberschenkel an zu zwicken. der ruecken liess nicht lange auf sich warten. es muss ausgesehen haben, als haette ich einen haltungsschaden und gehfehler, aber... i finally made it. ich stand am ground zero. eine megabaustelle und hunderte schaulustige. ich war ja auch einer von denen, aber ich fand es schon ein wenig befremdlich, dass sich die zaungaeste laechelnd like: "...i was there - smile :-)" fotografieren liessen. nach 5 minuten hatte ich genug gesehen. der platz verdient mehr wuerde und respekt und nicht diesen souvenir-tourismus. schwachsinnige baseballkappen, t-shirts und plastikramsch. alles mit ground-zero-remember-motiven...

ich beschloss wieder zurueck zu laufen... ob man dass allerdings wirklich laufen nennen konnte, weiss ich nicht. zum glueck hatte ich ja nur 140 blocks vor mir. ach ja, ein taxi haette ich natuerlich auch nehmen koennen, aber guess what? die UN-vollversammlung tagte in new york. downtown war alles gesperrt. bush und konsorten verwandelten die stadt in ein verkehrschaos. und bei dem schoenen wetter wollte ich keine sub nehmen - mal ganz abgesehen davon, dass die komplette metro renoviert wird. motto: for the next 100 years!

das wahandern ist des muehuellers luhust...

to cut a long story short: nach weiteren 70 blocks - die totalblocksperday anzahl war mittlerweile auf ca. 250! angestiegen (oder schaetzungsweise - zumindest gefuehlt - 50 kilometern - what the f... is the new york marathon?) konnte ich nicht mehr. ich liess mich mit einer fahrrad-rikscha den rest bis zum central park fahren...

am naechsten tag wuerde ich mir turnschuhe kaufen. oder eine gitarre. oder beides.


mein neues baby :-) i needed to buy this one... feels like home. good night.

Thursday, September 21, 2006

my first day... subway experience

...da sass ich nun. auf den stufen meiner "neuen interims-heimat". 716 st. nicholas avenue, in harlem, also im norden manhattens, ecke 145te. ich war zu frueh. die schluesseluebergabe mit dem hausbesitzer war fuer 13.30 angesetzt. auf der strasse war der teufel los. polizeifahrzeuge, feuerwehrautos, unzaehlige personen standen herum und ich hatte das erste mal ein ahnung davon, was ein migrationsproblem ist. ich war alleine unter schaetzungsweise 500 african-americans (so nennt man die hier - o-ton marc mc cornick, police detective in harlem) und als dann ploetzlich das mehrfamilienhaus gegenueber anfing zu brennen, bekam ich es mit der angst zu tun. alle stockwerke begannen gleichzeitig zu brennen und zu meinem erstaunen schien das niemanden der anwesenden zu interessieren. alle standen herum und hatten offensichtlich mit dem brand nichts am hut. ich versteckte mich hinter meinen beiden koffern und hoffte, dass mein vermieter endlich auftauchen wuerde.



punkt 13:30 uhr stand er vor mir. luther. der 501te. in komplett durchgeschwitzten klamotten.
er sah ein bischen aus wie nordberg aus: "die nackte kanone 3 1/3". wenigstens die haare. in der wohnung angekommen traf mich der naechste schlag. das gute der wohnung vorneweg: 160 qm, bagettboeden (wie der sachse dazu sagt), ein ich-seh-nur-so-aus-aber-brenne-nicht-wirklich-kamin und der groesste kuehlschrank, den ich je gesehen habe. korrespondierend dazu hatte das appartement einen sperrmuellmoebel-look, die waende wurden das letzte mal vor dem unabhaengigkeitskrieg gestrichen (sie sahen zumindest so aus), die matratze war bis zum boden durchgelegen und diverse strom- und telefonkabel hingen einfach so aus den waenden.
hier sollte ich also fuer 6 monate wohnen. ich war sprachlos und als luther mich fragte ob es mir denn gefallen wuerde, sagte ich einfach ja, unfaehig die wahrheit zu sagen. er laechelte und liess mich alleine. ich glaube ich stand einfach so herum. bestimmt 10 minuten. wahrscheinlich laenger.

um 15:00 hatte ich einen termin bei der jp morgan chase bank. konteneroeffnung. also schnell noch das feine kleid angezogen und ab in die subway. "take the d-train three stops to the 7th and walk 10 minutes from there", hatte luther gesagt.

eine feucht-heisse geruchswand aus u-bahn-abluft, urin und undefinierbar unlebendem stroemte mir entgegen. unbeschreiblich. die b-ebene in der hauptwache ist dagegen ein oeffentlicher spa-bereich. ich kaufte mir eine metrocard und musste zwei ebenen nach unten zu den expresstrains. aber genauso schnell, wie ich bis zur c-ebene gebraucht hatte, war ich auch schon wieder oben an der frischluft. ich war mir sicher, dass ich mit diesem outfit die fahrt nach downtown nicht ueberleben wuerde. also zurueck ins appartment und downdressen. jetzt sah ich kleidungstechnisch halbwegs kompatibel aus. meine augenringe und meine inzwischen aschfahle haut unterstrichen meinen new york wc-look 2006.

die fahrt war harmloser als erwartet. keine geiselnahme. kein raub. keine herumbruellenden verrueckten. alle sassen brav auf ihren sitzen oder standen im gang und keiner sprach. die meisten hatten die augen geschlossen und fast alle hatten i-pods oder mp3-player im ohr. ein unglaubliches musikklanggemisch.


nach 15 minuten war ich da. 7te avenue. mitten in downtown manhatten. ein wolkenkratzer neben dem anderen. hunderte von yellow caps und unzaehlige fussgaenger um mich herum. laerm. ein unglaublicher laermpegel. dauerhupen. polizeisirenen und minimum jeder zweite bruellte in sein mobiltelefon. die andere haelfte hatte irgendetwas essbares in der hand und entsprechend dicke hamsterbacken.


dass die bueroraeume der bank auch nicht viel besser aussahen, als mein appartment, relativierte mein gefuehl nicht wirklich. das administrative war schnell erledigt. super freundliches personal. extrem hilfsbereit und zuvorkommend. ein schoenes gefuehl.

sollte dies der beginn einer glueckstraehne werden?

das mein in deutschland extra fuer die usa erworbene handy (triband!) ploetzlich und ohne erkennbaren grund nicht mehr funktionierte, beantwortete die frage recht schnell. da stand ich nun. mitten auf dem times square - auf dem an sylvester hundertausende das neujahr beginnen.
ohne handy. meine verbindung zu meiner welt...

...es begann zu regnen. erst ein paar tropfen und dann ergoss sich ein tropenschauer ueber new york. ich hatte keinen schirm. ich haette mir einen kaufen koennen. aber irgendwie war es mir egal. binnen sekunden war ich nass bis auf die knochen und ich hatte unglaublichen hunger.

touchdown - "...waycom too nujoh..."


...15. september 2006. 10:50 uhr local time. die 747 der singapore-airline hat soeben aufgesetzt. "...waycom too nujoh..." oder so aehnlich kraechzt es durch die lautsprecheranlage des flugzeugs. ich schaue neugierig aus dem fenster und sehe nasses grau. ueberall. egal. ich war da. endlich!?

das einzollen verlief problemlos. keine fingerabdruecke oder augenscans, auch keine unangenehme fragen, dafuer auch hier wieder das nun seeehr freundliche: "welcome to new york" - diesmal allerdings akzentfrei und daher klar verstaendlich. das baggage-claiming verlief ebenfalls reibungslos und so schulterte ich mein handgepaeck und zog meine beiden 35 kg schweren koffer hinter mir her und schob mich, zusammen mit den anderen passagieren, durch den ausgang in die ankunftshalle.

8 taxifahrer aus akkustisch 10 verschiedenen nationen sprangen mir foermlich ins gesicht und boten mir ihre hilfe an. da ich aber waehrend des 8 stuendigen fluges den marco-polo-reisefuehrer ausfuehrlich studiert hatte, wusste ich, dass dies nur look-alike-cabdriver waren. ich machte also einen auf wichtig, holte mein handy aus der tasche und tat so, als ob ich telefonieren wuerde. die lookalikes liessen von mir ab.

so konnte ich unbehelligt zum ausgang gelangen und ging zum offiziellen yellow-cab-stand. die original yellow cabs haben flat rates und verfuegen ueber eine lizenz. die inoffiziellen sind dagegen laut marco polo auch gerne mal keine taxifahrer und benutzen fluggaeste und andere kunden schon mal als geldautomaten.

nach ca. 15 minuten wartezeit am taxistand, sass ich im yellow cab und hatte eine knapp 1stuendige fahrt vor mir. der taxifahrer entsprach dem deutschen "wo-du-wolle"-pendant und war fast nicht zu verstehen, dafuer wusste er aber auch nicht genau, wo es hingehen sollte, nachdem ich ihm die addresse genannt und gezeigt hatte. er hat es schliesslich doch gefunden und als er vor meinem neuen zuhause anhielt und mir mein gepaeck auf den gehweg stellte sagte er zu mir: "...ah wuhdend pick samwann app hier efter nain e klock in die iewening...". "thank you!", sagte ich freundlich und schickte noch ein: "welcome to new york" hinterher. ob er allerdings diese spitze verstanden hatte, wage ich zu bezweifeln.

ich schaute auf die uhr - es war erst 12:30 uhr! lucky me. aber ein ungutes gefuehl beschlich mich trotzdem...

wireless in new york - endlich online...


...ich fasse es nicht. ich bin mitten in new york im bryant park (42te ecke 6te - eine kleine gruene oase zwischen den hochhaeusern new yorks) - also mittendrin in manhatten - mit meinem laptop auf dem schoss und bin online... einfach so. endlich.



hier gibt es einen free-of-charge-hot-spot und ich sitze hier zusammen mit schaetzungsweise 200 anderen, die ihre mittagspause nutzen, um zu chatten, zu surfen bzw. online zu telefonieren. alles fuer umsonst.de und weil das hier jeder macht - also hotspotten - gibt es so gut wie keine internetcafes - oder ich habe sie aufgrund permanenter reizueberflutung nicht bemerkt. ich war bis dato also offline. disconnected. not available. weder die welt mit mir - noch ich mit der welt. bis heute. aber jetzt konnte es losgehen...

eigentlich fing aber alles anders an. so gar nicht nach: "...if you can make it there, you'll make it everywhere...".

der reihe nach (mehr oder weniger):

das ist heute mein 7ter tag in new york und eigentlich waere ich letzen freitag, am ankunftstag, schon wieder nach hause geflogen - also ungefaehr 8 stunden nach meiner ankunft auf dem jfk-airport. es war gegen 19 uhr ortszeit, ich war bereits ca. 26 stunden auf den beinen, ich stand auf dem times square, es goss aus eimern, ich hatte keinen schirm, war nass bis auf die haut und hatte seit 12 stunden nichts mehr gegessen. nachdem bis zu diesem zeitpunkt so ziemlich alles schief ging, was schief gehen konnte, wollte ich wenigstens so richtig lecker schlemmen, um meiner so arg geschundenen seele etwas gutes zu tun...



...ich bestellte zwei veggie-burger bei burger king mit medium size french fries und einer coke und war mir sicher, dies war der tiefpunkt. wenn mir jemand ein rueckflug-ticket angeboten haette, ich haette es sofort gekauft und waere zurueckgeflogen... aber es kam keiner... ich war allein - und das in new york...

Tuesday, September 19, 2006

Robert alone in New York



WELCOME TO NEW YORK!!!

...und dank mr. dannyboy aka no-pain-no-gain-daniel, bin ich ab sofort ein "blogger"...
also, du suesser - vieeeeeeeeelen dank fuer die tolle idee mit dem bloggen und dass du mir den blog eingerichtet hast! big hug.